Region - Extern (ehem. röm. Provinz Noricum):
Marktgemeinde Maria Saal am Zollfeld)
(Österreich: Land Kärnten; Bezirk Klagenfurt-Land; Marktgemeinde.: Maria Saal)
Geschichte und geographische Lage:
Zwischen der Hallstattzeit und der Besiedelung der Römer, später Provinz "Noricum" genannt, entstand das keltische Königreich der Noriker. Dieses Volk pflegte bereits früh den Kontakt mit der Nachbarregion des römischen Reiches, und war für diese vor allem durch seinen "norischen Stahl" ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Wahrscheinlich wurde dieses Gebiet auch deshalb nie von den Römern unterworfen, sondern nach der Schlacht bei Norea (113 v.Chr.) sondern mit der Zeit von den Römern friedlich assimiliert. Nach dem Zerfall der Provinz Norikum (ca. 400n.Chr.) gründeten die Slawen den Staat Karantanien auf dem Gebiet des heutigen Kärnten. Nach der Herrschaft der fränkischen Könige wurde Kärnten Teil des Herzogtums Baiern. Kaiser Ludwig der Bayer übergab 1335 Kärnten an die Habsburger.
Die
Türkenkriege (16.Jhdt), sowie später Reformation und Gegenreformation hinterließen blutige Spuren. Nach den Koalitionskriegen fiel Kärnten an Frankreich, ab 1813 wurde es einem habsburgischen Königreich Illyrien unterstellt. Nach 1848 folgte eine Phase der Selbständigkeit bis es 1867 wieder Herzogtum in Österreich-Ungarn wurde.
Auf dem heutigen Gebiet dieses Areals (hpts. landwirtschaftlich genutzt), das zur Gemeinde Maria Saal gehört, wurde
in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts als erste bedeutende Ausgrabung ein Maosaikboden gefunden, der heute im Käntner Landesmuseum in Klagenfurt zu besichtigen ist.
VIRUNUM - Geschichtliche Entwicklung und Grabungsfunde.
Der erste der auf diesem Areal begann, Kärntens Kulturdenkmäler auszugraben und zu entdecken, war der landständische Sekretär - Dominikus Prunner (1654-1718). In seiner Freizeit widmete er viele Stunden der verschollenen Stadt auf dem Zollfeld, deren Name damals noch unbekannt war. Prunner nannte sie "Sala" in Übereinstimmung mit dem Ortsnamen Maria Saal. Nach ihm benannt wurde auch das "Prunner Kreuz", einer Kapelle die er erbauen ließ, in dem er die Wände mit Steinen der ehemaligen Römerstadt ausschmückte. Unter dem Grabstein zweier Knaben ließ er folgende Zeilen schreiben: "HIC LOCVS EST / UBI SALA STETIT / PENE-TRARE VISTOR", was soviel bedeutet wie: "Das ist die Stelle, wo Sala einst stand. Betritt sie, o Wanderer."
1999 wurden aufgrund erneuter Funde weitere Grabungen getätigt, wo unter anderem bedeutende Kulturdenkmäler - u.a. ein Amphitheater, sowie ein Theater, zutage gefördert wurden.
Maria Saal:
Südwand der Sakristei an der Kirche Maria Saal/Kärnten:
Darstellung der Fahrt eines Verstorbenen ins Jenseits, volkstümlicherweise "Postkutsche" genannt. Als Kutscher, der die in dem Wagen sitzende Seeleins ins Jenseits fährt, ist ein mit einer Kapuze versehener "Genius cuccullatus" zu sehen
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Von hier aus wurde das Land christianisiert. An den Außenwänden der Kirche befinden sich eine Reihe römischer Wandreliefs, vermutlich aus Virunum. Der Hochaltar und die beiden Flügelaltäre sind sehenswert. Unter einem karolingischen Altartisch, der noch aus der ursprünglichen Kirche stammt, ist in einem römischen Sarkophag der heilige Modestus bestattet. Nicht weit vom Herzogstuhl im Zollfeld steht die von Bischof Modestus um 750 geweihte Kirche von Maria Saal, eine der bedeutendsten Kultstätten Kärntens. Modestus gebürtig aus Irland stammend, wurde auf Bitte des Slawenherzog Cheitmar um 767 gemeinsam mit mehreren Priestern als Missionar nach Karantanien gesandt. Modestus war Chorbischof (episcopus missus), ein von Salzburg abhängiger Bischof ohneeigene Diözese. Er errichtete die Marienkirche von Maria Saal, gegenüber der karnburg in der Nähe der römischen Stadt Virunum. Von hier aus wirkte er im ganzen Land, lehrte, verkündete das Evangelium und weihte Priester. Nach der Conversio Bagoariorum et Carantanorum ("...ecclesiam Sanctae Mariae et aliam Liburnia civitate, seu ad Undrimas et in aliis plurimis locis...") baute und weihte er neben Maria Saal Kirchen in St.Peter im Holz (der ehemaligen römischen Bischofsstadt Teurnia), und im steirischen Ingeringtal (ad Undrimas). Seine (angeblichen) Überreste werden in Maria Saal verehrt. Die nach dem Tode des Modestus kurzzeitig unterbrochene Mission der Karantaner wurde ab 772 mit weiteren Chorbischöfen und Missionspriestern fortgesetzt.
.Literaturquellen:
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Links/Services zu:
Kulturgeschichte - Maria Saal/Kärnten: Webseite der Gemeinde Maria Saal/Kärnten
Abenteuer Archäologie - Virunum: Archäologische Grabungen in Österreich
Municipium Claudium Virunum Internetseite der Uni Klagenfurt
Archäologischer Park Magdalensberg Internetseite der Uni Klagenfurt
Herzogstuhl Archäolog.Denkmal am Zollfeld (Virunum)